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Mehr Selbstvertrauen bei der Partnersuche

Ilkka, 20. Dezember 2023
Mehr Selbstvertrauen bei der Partnersuche

Beziehungsexpertin Dr. Katharina Ohana nimmt gängige Selbstzweifel unter die Lupe und zeigt dir, wie du diffuse Ängste auflösen kannst.

Für viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte ist eine erfüllende Beziehung ein wichtiger Faktor für ein glückliches und zufriedenes Leben. „Das Bedürfnis, einen Menschen zu haben, mit dem wir über alles reden können, mit dem wir Zärtlichkeiten austauschen, lachen und gemeinsam reisen können, ist natürlich und sollten wir absolut ernst nehmen. Wir sind Beziehungswesen!“, sagt Tiefenpsychologin Dr. Katharina Ohana.

Und obwohl es in Zeiten von Online-Dating noch nie so einfach war, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten, fehlt es uns oft am Mut, unser Glück selbst in die Hand zu nehmen. Warum? „Gerade, wenn man aus einer langjährigen Partnerschaft kommt und sich aus der Übung fühlt oder vielleicht sogar verlassen worden ist, sind Selbstzweifel ganz normal“, so die Zweisam.de-Beziehungsexpertin. „Man darf sich verraten fühlen und im Vertrauen erschüttert, aber bitte nicht entwertet“, betont sie.

Trotzdem denken wir oft, wir seien vielleicht nicht schön oder interessant genug. „Meist sind diese Ängste eher diffus, und gerade darum so mächtig“, erläutert die Expertin. „Hier hilft ein ehrlicher Blick auf uns und die eigenen Erwartungen. Wen oder was suchen wir denn, um schon im Vorhinein zu denken: Da reiche ich nicht ran? Das Hinterfragen der eigenen Traumvorstellungen vom Partner schafft Klarheit und die brauchen wir, um unseren Möglichkeiten selbstbestimmt zu begegnen.“

„Der erste Schritt zu mehr Selbstvertrauen ist Reflexion“, weiß Tiefenpsychologin und Zweisam.de-Beziehungsexpertin Dr. Katharina Ohana

 

Doch wo und wie anfangen mit der Selbstreflexion? Beziehungsexpertin Dr. Katharina Ohana empfiehlt dir vier Fragen, die du dir bei Bedarf stellen kannst, um mehr Selbstvertrauen zu bekommen:

1. Was sind meine Stärken?

Wenn du einmal alles auflistet, was du gut kannst und worauf du stolz bist, wirst du vermutlich erstaunt sein, was dabei zusammenkommt. Das darf alles sein, zum Beispiel: Ich habe ein gemütliches Zuhause, oder Ich kann gut kochen, Ich bin bei der Scheidung fair geblieben oder Ich habe gute Freunde. Ich kann gut Autofahren, Ich habe einen besonderen Kleidungsstil, oder Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Kindern. Sich dies einmal vor Augen zu führen, stärkt das Selbstwertgefühl. Denn vieles fällt als „selbstverständlich“ hinten runter und das ist es keineswegs.

2. Was will ich?

Frage dich zu Beginn der Partnersuche ganz genau, was du dir von deiner zukünftigen Partnerin bzw. deinem zukünftigen Partner wünschst. Was nicht funktioniert sind Gedanken à la: Er soll „toll“ sein oder „interessant“. Klar, sollte dir deine neue Liebe gefallen, aber nebulöse Wunschvorstellungen müssen mit konkreten Inhalten gefüllt werden. Konzentrierst du dich auf charakterliche Kriterien und Wertvorstellungen, ist die Wahrscheinlichkeit ungleich höher, jemanden zu finden, der wirklich passt. Ein Beispiel: Bist du selbst „interessant“ (was immer das konkret bedeutet: belesen, politisch interessiert oder sportlich), darfst du auch eine*n interessante*n Partner*in erwarten. Möchtest du beispielsweise keine träge Partnerperson, dann solltest auch du nicht träge sein. Ein realistischer Blick auf dich ohne Unter- oder Überbewertung schafft Selbstsicherheit.

Du bist aktiv und keine Couch-Potato? Dann darfst du das auch von deinem*r zukünftigen Partner*in erwarten …

3. Was will ich nicht (mehr)?

Manchmal ist es leichter, all das aufzuschreiben, was man nicht möchte, um Klarheit zu finden. „Das tue ich mir nicht mehr an“, ist eine Zauberformel, wenn wir aus alten Mustern ausbrechen wollen. Dann tritt plötzlich das in den Vordergrund, was für den Alltag einer guten Beziehung wirklich wichtig ist wie Treue, Ehrlichkeit oder Gelassenheit und Humor. Diese Erkenntnis kann sehr befreiend sein. Beispiele dafür, was du vielleicht nicht mehr suchst: Eine sexy Frau, die mich aber verändern will oder immer recht hat. Oder einen Mann, der mein Leben finanziert oder meine Probleme löst, aber dafür alles bestimmen will. Besonders in der zweiten Lebenshälfte sagen Frauen häufig: Ich habe keine Lust mehr, eine Hausfrau plus zu sein! Wer erwachsen behandelt werden möchte, sollte erwachsene Erwartungen an den Partner bzw. die Partnerin haben.

4. Wie sehe ich aus?

Gerade Frauen sind es von klein auf gewohnt, beurteilt zu werden – vor allem auch optisch. Nicht selten führt das zu einer negativen Selbstwahrnehmung. Dann heißt es: Raus aus der Opferrolle! Denn ob jemand die oder der Richtige ist, hängt in erster Linie nicht von der Optik ab. Und je älter man wird, umo mehr tritt das Äußere zugunsten innerer Werte und Lebenserfahrung in den Hintergrund. Zudem relativiert gerade das Älterwerden die ungerechten Äußerlichkeiten, die uns bei der Geburt mitgegeben wurden. Denn unsere Lebensgewohnheiten und unsere innere Einstellung haben einen großen Einfluss auf unsere Optik, unsere Ausstrahlung und unser Charisma – und darauf, wie wir das bei anderen wahrnehmen. Gut zu altern ist eine Kunst, die man weit mehr in der Hand hat, als das eigene Aussehen in der Jugend. Manchmal ist der Aufbruch in eine neue Partnerschaft deshalb auch der Aufbruch in eine neue Selbstsicht.

Ein gutes Selbstwertgefühl hilft dir bei der Partnersuche!

 

Fazit: Innehalten und das Selbstbild überprüfen

„Ganz gleich, um welchen Bereich im Leben es sich handelt, der nicht rund läuft, meist hakt es daran, dass wir mit unserem Selbstbild und unserem Selbstwertgefühl kämpfen“, fasst Ohana zusammen. Deshalb ist es so wichtig, dass du dir diesen Moment der Reflexion nimmst und das erlernte Selbstbild relativierst. Hinterfrage Unsicherheiten, um dann gestärkt und mit klarem Blick weitergehen zu können.

Wir wünschen dir viel Freude und schöne Momente bei der Partnersuche!

Fotonachweis: ©SamEdwards_GettyImages-102284322; ©GlobalStock_GettyImages-83845029;©francescoridolfi.com_GettyImages-1153408417

 

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